Schädlinge - Krankheiten

Obwohl sukkulente Pflanzen im Grunde robust sind, können sie doch von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden, die große Schäden bewirken, wenn keine wirksamen Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Pilzliche Krankheiten oder tierische Schädlinge treten vorwiegend in schlecht oder unzureichend kultivierten Sammlungen auf, aber auch in sehr gut gepflegten Kakteensammlungen lassen sich Krankheiten und Schädlinge niemals völlig vermeiden. Mitunter kämpft man lange Zeit vergeblich gegen Krankheiten an, weil man die sogenannte chemische Keule vermeiden möchte.

Durch übertriebene Düngung verweichlichte, mastige Pflanzen sind ebenso gefährdet wie bereits kränkliche Kakteen. Sukkulenten, die mit viel frischer Luft, Sonne und abhärtenden Temperaturunterschieden - zum Beispiel Balkon - kultiviert werden, wiederstehen meist erfolgreich Schädlingen oder Krankheiten.
Es ist wichtig die Sukkulenten regelmäßig auf Wachstumsstockungen, Veränderungen oder Verfärbungen zu überprüfen. Bei begründetem Verdacht sollten die Sukkulenten sofort untersucht und eventuell auch ausgetopft werden. Befallene Pflanzen sofort von den anderen Pflanzen trennen und behandeln. Nachbarpflanzen sicherheitshalber prüfen und möglichst mitbehandeln.

Bei schweren Erkrankungen ist es das beste, die befallenen Pflanzen zu vernichten, damit sie nicht andere Pflanzen gefährden.
Bei sehr wertvollen und selten Arten ist zu erwägen, ob sich ein Teil der Pflanze durch Notpfropfung erhalten lässt.

Vor allem neuerworbene Kakteen sollte man genau unter die Lupe nehmen, und mindestens 2 Wochen von den anderen Pflanzen getrennt halten, bis man sicher ist das die Pflanzen gesund sind.
Bei größeren Sammlungen ist es ratsam, eine Pflanzenapotheke mit den wichtigsten Pflanzenschutzmittel einzurichten, damit diese gleich zur Hand sind, wenn eingegriffen werden muss. Lagern sie jene Präparate kühl dunkel und vor allem sicher vor Kindern. Ihr Inhalt ist ständig zu überprüfen, weil manche Präparate im Laufe der Zeit ihre Wirksamkeit verlieren. Die Vorschriften über den Umgang mit diesen Mitteln sind strikt einzuhalten.
Wenden Sie erst dann die notwendigen Maßnahmen an, wenn Sie sich über die Erkrankung oder den Schädling im klaren sind.

Schädlinge

Ameisen

Können durch Ihren Nesterbau in Kakteenbeeten lästig werden, wenn sie kleinere Pflanzen mit Ihren Erdanhäufungen zuschütten. Weit größer ist jedoch der Schaden, der durch ihr Verschleppen von Läusen und deren Brut entsteht.

Bekämpfung:

Asseln

Sind lichtscheu und halten sich am Tage in ihren Schlupfwinkeln auf, um nachts erhebliche Fraßschäden zu verursachen.

Bekämpfung: in ausgehöhlten Kartoffeln einfangen und vernichten.


Blattläuse

Blattläuse befallen nur selten Kakteen, weil ihnen deren Oberhaut zu hart ist. Die grünen oder schwarzen Läuse sind ab und zu an den zarten Trieben von Blattkakteen und Sukkulenten zu finden.
Auf den klebrigen Ausscheidungen der Läuse können sich schwarze Rußtaupilze ansiedeln.

Bekämpfung: Waschen Sie die Läuse ab. Bei starkem Befall mit verdünnter Schmierseifenlösung spritzen oder ein Mittel aus dem Fachhandel verwenden.



Dickmaulrüssler

Diese gegen die meisten Chemikalien resistenten, etwa 10 bis 12 Millimeter langen und schwarz gefärbten Käfer werden zunehmend problematisch sie fressen an Blättern, ihre weißen Larven nagen an den Wurzeln und graben sich in Triebe, so das die Pflanze irgendwann abstirbt. Beim Umtopfen auf Gänge im Substrat achten.

Bekämpfung: Im Mai und Juni können Sie nachts die Käfer von den Pflanzen ablesen. Bei welkenden Pflanzen sollten Sie auch die Topferde nach Larven untersuchen.
Räuberische Nematoden können als Nützlinge mit dem Gießwasser gegen die Larven ausgesetzt werden. Die Nematoden können Sie im Gartenfachhandel bestellen, sie sind nicht immer vorrätig. Für diese Behandlung muss der Boden mindestens 15 Grad warm sein.
Sie können für diese biologische Bekämpfung des Käfers das Nematoden-Präparat „Nemalogic“ der Firma "e-nema" / Gesellschaft für Biotechnologie verwenden.




Nemadoden oder Wurzelälchen

Nemadtoden sind mit Abstand die gefährlichsten Schädlinge an Kakteen. Symptome sind Wachstumsstillstand und Kümmerwuchs. Zur Eindämmung der Nematoden ist äußerste Hygiene wichtig. Töpfe und Arbeitsgeräte sind sauber zu halten. ( Wasche alle Töpfe im Geschirrspüler )

Bekämpfung: Als ungiftige Behandlung gilt das Heißwasserbad für die Kakteenwurzeln. 30 Min. bei 45 Grad, ansonsten ist eine Anwendung von Spezialpräparaten notwendig.




Schmier oder Wolläuse

Befallene Pflanzen sind von einer wolligen, weißen Substanz und oft einem klebrigen Sekret bedeckt. Die Insekten sehen wie helle Asseln aus.

Bekämpfung: mit einem systemischen Mittel oder seifigen Kontaktinsektizid behandeln; oder bei über 21 Grad Marienkäfer einsetzen.




Schnecken

Die Schnecken verursachen Schabe und Lochfraß, vor allem an Neutrieben, Knospen und Sämlingen. Schleimspuren und Kot weisen auf sie hin.

Bekämpfung: Nächtliches Absammeln der Schnecken hilft, oder auf Schneckenkorn- präparate zurückgreifen.




Spinnmilben

Gefährlicher Schädling, vor allem für weichfleischige Kakteen. Fahle Oberhaut, winzige gelbbraune Punkte, die zur Fläche werden. Die meistens von der Triebspitze aus, roten oder braunen Milben gedeihen gerne im trockenen Gewächshaus.

Bekämpfung: Feuchtigkeit erhöhen oder bei mehr als 21 Grad als natürlichen Feind die Milbe Phytoseiulus persimilis einsetzen. Spritzen mit Kontaktinsektizid.




Schildläuse

Hell-bis dunkelbraune Kappen, unter denen die Läuse sitzen. Junge wandern und sondern klebriges Sekret ab das die Rußtaubildung fördert.

Bekämpfung: Den Insekten kommt man mit systemischen Insektiziden bei.



Trauermücken

1-2mm lange schwarze Fliegen die auf dem Erdsubstrat umherhuschen. Vor allem Sämlingen werden die 1 -2 mm farblosen Larven gefährlich. Sie können die ganze Aussaat vernichten.

Bekämpfung: durch Spritzmittel oder Aufstellen von Gelbtafeln, oder gießen mit einer Nikotinbrühe.

Thripse

Sie sind in der letzten Zeit zu einer Plage geworden. Die 1- 2 mm grossen, hell- schwarz oder quer-gestreiften Thripse schädigen die Pflanzen durch ihre Saugtätigkeit. Es entstehen auf den Blattober- seiten mit Luft gefüllte silbrig-helle Zellen, auf den Unterseiten sind schwarze Kotflecken.

Bekämpfung: Spritzen und giessen mit Kontaktinsektizid. Gelbtafeln aufhängen.



Wurzelläuse

Fehlendes Wachstum, Rotfärbung, bleibende Schrumpfung. Pulvrig weise Nester im Substrat und an den Wurzeln.

Bekämpfung: Umtopfen, Wurzeln säubern. Ballen in Insektizid tauchen und trocknen lassen. Die Pflanze in frisches Substrat setzen und nach dem Einwurzeln zweimal im Abstand von 2 Wochen mit einem geeigneten Insektizid aus dem Fachhandel gießen.



Weiße Fliege

Die weißen, geflügelten Insekten sondern Honigtau ab, auf dem sich Rußtau bildet, vor allem auf zarten Blättern wie von Euphorbia

Bekämpfung: Man sprüht mit einem Insektizid oder setzt im Gewächshaus die Wespe Encarsia formosa ein




Pilzerkrankungen


Pilz ist der häufigste Befall unter den Kakteen und Sukkulenten zu leiden haben.
Er tritt z.B. in Form von Wurzelfäule auf, die die Pflanze innerhalb kürzerster Zeit schwer beschädigen kann, oder als Pilzflecke oder verpilzte Verletzungen. Die Pflanze reagiert darauf mit Verrottung.
Zwar sind die Pilze für die Schäden verantwortlich, jedoch tritt das Problem oft erst dann auf, wenn die Pflanze unter falschen Bedingungen gehalten wird - wenn sie zu nasse Wurzeln hat, zu kalt oder zu feucht steht, oder wenn sie eine Verletzung hat.
Einem Pilzbefall kann vorgebeugt werden, indem Sie die Pflanze in einem guten Zustand halten und dafür Sorgen, daß sie keinen Schaden nimmt.
Wenn der Pilz bereits aufgetreten ist, hilft nur noch eine gründliche, sorgfältige Behandlung.

Fusarium -Fäule und -welke
Wurzel oder Stammgrundfäule

Wurzelhals und Pflanzenkörper werden bräunlich weich, fallen zusammen und vertrocknen.
Schneidet man Sprossteile durch, so erkennt man deutlich rotbraun verfärbte Leitbündel. Der Pilz wandert entweder über die Wurzel in die Leitbündel der Pflanze ein oder kann durch Äußerliche Verletzung in die Pflanze eindringen.

Bekämpfung: Befallene Pflanzen zusammen mit der Erde vernichten. Die Umgebung befallener Pflanzen mit einem Fungizid gießen.
Falls die Fäule noch nicht die ganze Pflanze erreicht hat kann man einen Kopfsteckling schneiden. So lange Stücke abschneiden bis keine braune verfärbung im Leitbündel mehr sichtbar ist. Messer immer wieder desinfizieren. Auf Sauberkeit achten.



Phytophtora -Fäule
Naßfäule

Ein Naßfäuleerreger mit verherender Wirkung, der durch bereits verseuchte Erde in die Wurzel eindringt. Die Pflanzen werden matschig und lösen sich in kurzer Zeit vollständig auf.

Bekämpfung: Befallene Pflanzen zusammen mit der Erde vernichten. Die Umgebung befallener Pflanzen mit einem Fungizid gießen.
Falls die Fäule noch nicht die ganze Pflanze erreicht hat kann man einen Kopfsteckling schneiden. Messer immer wieder desinfizieren. Auf Sauberkeit achten. Pflanzen etwas trockener halten und weniger düngen.



Helminthosprium -Naßfäule
Umfall - oder Vermehrungskrankheit

Sämlinge schrumpfen mumienartig zusammen. Ganze Saatschalen werden innerhalb weniger Tage vernichtet. Erreger wird oftmals mit Samen eingeschleppt. Hohe Luftfeuchtigkeit bei niedrigen Temperaturen begünstigt das Auftreten.

Bekämpfung: Erkrankte Sämlinge vernichten und gesunde in frisch gedämpfte Erde setzen. Bei starkem Befall alle 14 Tage vorbeugend mit einem Fungizid ( Chinosol ) gießen.



Borytis- Weichfäule
Grauschimmel

Auf Blättern oder am Spross dunkelglasig, leicht eingesunkene und von grauem Schimmel überzogene Faulstellen, die die ganze Pflanze erfassen können. Tritt meist bei zu hoher Luftfeuchtigkeit auf.



Mehltau

Auf der Oberfläche entsteht ein weißlicher, mehliger Belag. Die erkrankten Pflanzenteile färben sich braun und sterben ab. Es können Echte oder Falsche Mehltaupilze sein. Bei mir an den Spitzen von Stapelien.

Bekämpfung: Mit einem Gemisch aus einem Teil Milch in 10 Teilen Wasser besprühen oder entsprechendes Mittel aus Handel.



Schwarzer Tod

Eine bei Stapelien gefürchtete Krankheit. Tritt in der kühlen Jahreszeit auf. Äußert sich durch Schwarzfärbung des Spross von der Basis her. Werden die dunkel- glasigen Flecken sichtbar, gibt es kaum noch Rettung. Man kann die Srossspitze neu bewurzeln.




Brennflecken - Krankheit

Meist kreisrunde, etwas eingesunkene, bräunliche Flecken. Die befallen Stellen werden hart und korkig, häufig mit rotbrauner Randzone.


Bekämpfung: Bei leichtem Befall kranke Teile bis ins gesunde Gewebe ausschneiden und mit Holzkohlestaub auspudern. Starken Befall bekämpft man mit geeignetem Fungizid.



Russtau

Der Russtau wird durch einen im Boden lebenden Pilz verursacht und befällt Pflanzen die beschädigt oder geschwächt sind.


Bekämpfung: Systemisches Fungizid anwenden.



Pulverschorf

Braune, rinderähnliche Flecken. Entstehen aus folge früherer Erkrankung oder schlechter Pflege.


Bekämpfung:Verschwinden bei besserer Pflege.



Sclerotium - Wurzelkrankheit

  • Meine persönliche Leidensgeschichte


  • Viren

    Mosaik -Erkrankung

    Eine Virusbedingte Erkrankung, die vor allem Epiphyllum, Schlumbergera und Rhipsalidopsis befällt. Auf den Gliedern treten blassgelbgrüne, später gelbliche bis weise, durchscheinende und unregelmäßige Flecken auf, die dann nach und nach eintrocknen. Mitunter lassen sich aus eindeutig nicht befallenen Pflanzenteilen wieder gesunde Pflanzen ziehen.






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